Behandlungsmethoden der Kalkschulter

Bei einer Kalkschulter ist die gesamte Beweglichkeit des Armes und der betroffenen Schulter eingeschränkt. Aufgrund von Kalkablagerungen in den Schultersehnen, fallen zahlreiche Bewegungen im Alltag schwer. Doch nicht nur Menschen, die ihre Schulter stark belasten, können an einer Kalkschulter erkranken. Dieses Krankheitsbild betrifft junge wie alte Menschen sowie Menschen, die viel und wenig Sport treiben. Eine genaue Patientengruppe gibt es bei der Kalkschulter nicht.

Schmerzende Kalkschulter

Unbeschwert im Alltag – ohne Kalkschulter. © LivingImages – Istockphoto.com

Krankheitsbild Kalkschulter

Fachmedizinisch wird die Kalkschulter als Tendinosis calcarea bezeichnet. Bei sehr akuten, entzündlichen Fällen wird der Arzt von einer Tendinitis calcarea sprechen.
In den meisten Fällen ist die Sehne des Supraspinatusmuskels in der Schulter betroffen. Andere Sehnen können bei einer Kalkschulter auch Ablagerungen aufweisen, zum Beispiel die Ansätze der Rotatorenmanschette. Damit sind die Muskeln gemeint, die an der Drehung des Armes beteiligt sind. Bei einer Kalkschulter ist dieser Bereich sehr schlecht durchblutet und an den Sehnenansätzen entstehen somit Kalkablagerungen. Bewegungen wie Haare föhnen, Zähne putzen, sich am Rücken kratzen oder Überkopfbewegungen verursachen bei einer Kalkschulter Schmerzen. Viele Patienten können auf der betroffenen Schulter nicht schlafen und ihr Arm ist bewegungsunfähig (Pseudolähmung).

Diagnose Kalkschulter

Die Kalkschulter ist relativ leicht zu diagnostizieren. Anhand eines Röntgenbildes sind die Kalkablagerungen gut erkennbar. Mit einem Ultraschallgerät kann der Arzt die genaue Position der Kalkablagerungen ausfindig machen. Eine weitere Möglichkeit die Kalkschulter zu diagnostizieren, sind Kernspinuntersuchungen.

Behandlung

Leidet man an einer Kalkschulter, gibt es verschiedene Behandlungsmethoden. In manchen Fällen kann eine strikte Diät mit dem Verzicht auf alle kalziumhaltigen Lebensmittel Erfolg bringen. Bei starken Schmerzen, helfen schmerzstillende Mittel und Injektionen sowie die vorübergehende Ruhigstellung der Schulter. Später wird die Schulter mit leichten Übungen bei einer Krankengymnastik (Physiotherapie) mobilisiert. Ist die Kalkschulter und damit die Sehnenentzündung schon weit fortgeschritten, können eine Stoßwellentherapie, Magnetfeldbehandlungen oder eine Operation helfen. Bei einer Operation handelt es sich um einen kleinen arthroskopischen Eingriff. Dabei wird die betroffene Sehne durch einen Schnitt geöffnet und die Kalkablagerungen abgesaugt.

Vorbeugung Kalkschulter und Needling

Eine etwas neuere Therapiemöglichkeit bei einer Kalkschulter, ist das so genannte Needling. Diese Methode wurde von italienischen Wissenschaftlern erforscht und geprüft. Das Kalkdepot wird dabei mit einer Nadel durchstochen und anschließend ausgespült. Das Verfahren wird dabei per Ultraschall bewacht und die zu behandelnde Stelle lokal betäubt. Zwar verschwinden die Schmerzen nach der Behandlung meist schnell und die Beweglichkeit kann dauerhaft wiederhergestellt werden, trotzdem wird das Needling oft als sehr unangenehm empfunden. Einer Kalkschulter kann man mit einer magnesiumreichen Ernährung vorbeugen. Magnesiumhaltige Lebensmittel sind unter anderem Vollkornbrot, Nüsse und Schokolade.